Heute geht's also zurück.

Durch grelle Lichtblitze und einem höllischen Lärm wurden wir Punkt fünf aus dem Schlaf gerissen. Diese teuflische Maschine war Uschis Wecker. Eigentlich ganz locker und gelöst nahmen wir das letzte Frühstück mit Uschi ein. Gegen sechs Uhr brachte uns der Pickup bei leichtem Regen ein letztes Mal zum Tor, wo unser Wohnmobil stand. Urplötzlich wurde aus der Ruhe und Gelassenheit bei mir leichte Hektik. Die Zeit drängte, denn wir hatten noch mindestens vier Stunden Fahrt bis zur Abgabestation in McKinney, nördlich von Dallas, voruns. Um spätesten 11 Uhr musste das Wohnmobil übergeben sein, ansonsten war für jede angebrochene Stunde die wir zu spät waren $50 zu bezahlen und der Transfer zum 60 km entfernten Flughafen wäre selbst zu erledigen gewesen. Mama setzte noch zu ihrer bekannten langatmigen Verabschiedung an. Erst als ich sie dann zur Eile anhielt, ich glaube der Ausdruck "Lahmar....keit" fiel, verabschiedeten wir uns kurz und schmerzvoll von Uschi. Der Regen wurde immer stärker und bei der monotonen Fahrt durch die Nacht wurde Mama immer stiller, bis sie dann kurz nach Lawton einschlief. Etwas später rief dann noch Robert auf dem Handy an und erkundigte sich ob alles "ok" ist und bot noch seine Hilfe an. So ist halt Robert - ein ganz feiner Kerl. Um 10:15 Uhr war wir dann in McKinney. Ein herzliches "How was your trip?", ein wenig "small talk", eine Unterschrift, die Koffer vom einem Auto in das andere verladen und schon waren wir fertig. In Amerika ist halt alles so easy. Cindy, eine kuraschierte ältere Dame, brachte uns nach Dallas/Fort Worth zum Airport. Sie fuhr wie der Teufel und so waren wir schon gegen 12 Uhr in unserem Terminal.


Zeit zum Durchatmen. Mama hat gleich zwei geraucht. Man kann es fast nicht glauben, einer der größten Flughäfen der Erde, und trotzdem kann man hier so gut wie nichts falsch machen. Alles ist klar gegliedert und durchstrukturiert, einfach easy. An den Automaten: Fluggesellschaft und Sprache wählen, Name und Buchungsnummer eingeben und schon ist der Boardingpass gedruckt. Die Sicherheitskontrolle lief wie geschmiert. Alle metallischen Gegenstände aufs Band, Schuhe aus, durch den Nacktscanner, etwas gefummle an der Wäsche, fertig. Da wir noch einige Stunden warten mussten, ging wir erst mal zum Essen. Ein letzter Hamburger mit French fries musste es sein. Danach begaben wir uns ans Gate und beobachteten bis zum Abflug wie unser Flieger startklar gemacht wurde.


Um 16:30 Uhr liesen wir dann das total verregnet Dallas hinter uns. Zu sehen gab es außer den Wolken leider nichts. Da wir der Nacht entgegen flogen gab es dann auch bald Abendessen. Kurz Zeit später war es dann auch schon dunkel und die Lichter wurden im Flieger sehr früh ausgeschaltet. Ich fühlte mich wie ein kleiner Junge, den man früh in's Bett schickt. Da ich in keinem Auto, Bus und Flugzeug schlafen kann hab ich mir dann die Nacht, mehr schlecht als recht, um die Ohren gehauen.


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