Yosemite Nationalpark

Donnerstag, 04.09.2014

Auf der I 15 in Arizona

Von Kanab gibt es zwei Möglichkeiten zum Yosemite National Park zu gelangen. Entweder westwärts durch die Mojave-Wüste, oder die etwas längere Strecke über Las Vegas und Bakersfield. Da wir nicht die trostlosen Highways der Mojave-Wüste fahren wollten, entschieden wir uns für die letztere Route. Nach dem wir Utah verlassen hatten führte uns unser Weg über die Interstat 15 nach Kalifornien. Da wir die Strecke von Salt Lake City nach Las Vegas schon vor zwei Jahren fuhren gabs nicht viel neues zu sehen. Vorbei am Valley of Fire, dem Las Vegas County Jail, Kakteen und imposanten Schluchten erreichten wir am späten Nachmittag Las Vegas.

Las Vegas bis Tehachapi

On a dark desert highway

Die Interstate 15 führt direkt hinter dem Strip mitten durch die Stadt, so dass wir noch einmal alle Sehenswürdigkeiten und Hotelanlagen aus einer anderen Perspektive sehen konnte. Nachdem wir zwei Pässe überwunden hatten waren wir wohl bei beginnender Dunkelheit in Kalifornien. Was wir eigentlich nie wollten, in der Dunkelheit durch die USA zu fahren, wurde hier fast zum Alptraum. Der Verbindungshighway zwischen der I15 und Bakersfield führt mitten durch die Mojave-Wüste. Hier kam ewig keine Tankstelle, geschweige ein Motel. Irgendwann doch in einem kleinen Nest eine Tankstelle mit Motel. Doch das Motel war so dermaßen abgefuckt und hatte den Charme einer öffentlichen Bedürfnisanstalt, dass wir lieber in der Wüste mit den Kojoten, Scorpionen und Klapperschlangen unter freiem Himmel übernachtet hätten. Also, weiter! Auf der verzweifelten Suche nach unserem "Hotel California" fiel mir auch sofort die erste Strophe des gleichnamigen Liedes ein: "on a dark desert highway cool wind in my hair... Ich hätte nie gedacht, dass das einmal für mich wahr wird. Der kühle Wind kam allerdings aus der Klimaanlage. Sehr spät, mitten in der Nacht hat es dann in Tehachapi doch noch geklappt mit dem "Welcome to the Hotel California".

Durch Kalifornien

Am Glacier Point

Auch heute waren wir die ersten Gäste im Breakfast-Rooom. Und um 7:00 Uhr waren wir dann auch schon wieder "on the road again". Vorbei an nicht mehr endenden Plantagen, durch ein verbranntes Land und auf vollgestopften Straßen ging unsere heutige Etappe über Bakersfield, Fresno nach Oakhurst, dem letzten Ort vor dem Yosemite Nationalpark. Kalifornien hatten wir uns so nicht vorgestellt. Mama hat mich mindestens zweimal gefragt, ob ich mich nicht verfahren hätte. In Oakhurst tappten wir dann in die Touristenfalle. Die Zimmerpreise mehr als das Doppelte wie gewohnt. Aber wie sagte schon John Wayne: "A man's got to do what a man's got to do". Nach dem Einchecken ins "Days Inn" machten wir dann noch einen ausführlichen Bummel durch das vom Tourismus geprägten Örtchens. Nach einer Runde im Pool begaben wir uns heute schon früh zur Ruhe.

Blick auf den Halfdome

Der Yosemite Nationalpark liegt in der Gebirgskette der Sierra Nevada und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Dieser Park gehört gleich nach dem Yellowstone und dem Grand Canyon zu den meistbesuchten Parks der USA. Seine Schönheit zeichnet sich durch die glatten Granitfelsen, zahlreichen Wasserfällen, Mammutbäumen und Seen aus. Der Park ist sehr beliebt für seine Outdoor-Aktivitäten.

Im Yosemite Nationalpark

Mama vor dem El Capitan

Weil an den Wochenende der Yosemite meist knackvoll ist sind wir auch an diesem Tag sehr früh aufgebrochen. Von Oakhurst führt eine kleine sehr kurvenreiche Straße mitten durch den Wald zunächst zu einem Nest namens Fish Camp bevor man in den Nationalpark kommt. Auf der Hauptroute Richtung Yosemite Valley kommt dann nach einigen Meilen eine Abzweigung zum wohl bekanntesten View-Point des Parks dem sogenannte Glacier Point. Die Straße windet sich hier 16 Meilen in unzähligen Kurven bergauf. Hier muss man so richtig kurbeln. Oben angekommen zahlte es sich aus, dass wir in Amerika "early birds" wurden. Wir konnten fast allein aus allen Positionen die herrliche Gebirgslandschaft und den grandiosen Blick ins Valley genießen. Die Felswand geht hier beinahe 1000 m senkrecht ins Tal. Als wir uns danach auf den Rückweg zurück zur Hauptdurchgangsstraße machten, wurde der Point von Menschenmassen nur so geflutet. Nach kurzer Zeit fuhren wir durch den Wawona-Tunnel und unmittelbar dahinter auf den Parkplatz zum Tunnel View Scenic Point. Von hier aus hat man einen genialen Überblick über das Yosemite-Tal und schaut links auf den El Capitan mit seiner 944 m hohen, senkrecht aus dem Boden ragenden Felswand. Er ist zudem der größten freistehende Granit-Monolith der Welt und bei Basejumpern sehr beliebt! Rechts blickt man auf den Bridalveil Fall. Der 189 m hohe Wasserfall rauscht normalerweise tosend in die Tiefe.

Da Kalifornien in diesem Jahr die schlimmste Dürreperiode seit Jahrzehnten durchmacht, konnten wir ihn nur erahnen. Im dichten Einbahnverkehr gings weiter auf die Yosemite ValleyTour. Im Yosemite Village standen dann die Autos vor den Parkplätzen in Schlange. Wir konnten nur deshalb noch einen Parkplatz ergattern, weil die Amis nicht seitlich rückwärts einparken können. Nach den obligaten Besuchen im Visitorcenter, Giftshop usw. fuhren wir dann zum Fuße des El Capitan. Nach einer kleinen Seniorenrunde beobachteten wir bei einem Picnic noch die Kletterer im Bergmassiv. Am späten Nachmittag verließen wir über den Highway #120 den Park in Richtung San Francisco.