Mittwoch, 9.09.2014

Auf dem Weg nach Tombstone, Arizona

Unser erstes Ziel am heutigen Tag war das ca. 38 km entfernte Tombstone, Arizona. Auf dem Highway #80 nach Süden durch eine karge Landschaft voller Sagebrush und Yuccas lernten wir ein völlig neues Verkehrsschild kennen: „Working Dog Ahead“. Zunächst habe ich die Bedeutung nicht kapiert, aber als wir dann von der US Border Control gestoppt wurden und Hunde unser Auto abschnüffelten, war alles klar. Danach stand unserem Besuch in Tombstone nichts mehr im Wege.

Allen Street in Tombstone

Etwas über die History vonTombstone

Wells Fargo

Dank Wyatt Earp, Doc Holliday und dem legendären Gunfight at O.K. Corral gegen den Clanton Clan, der mehrfach verfilmt wurde, ist kaum eine andere Old West Town so bekannt wie das Städtchen mit dem schönen Namen Grabstein. Hoch ging es einst her in der reichen Silberminenstadt, die sich in den 1880er Jahren durch lockeres Geld und leichtes Leben einen Namen machte. In Bordellos, Spelunken und Opiumhöhlen vertrieben sich damals rund 10.000 Silbermänner die Zeit – bis die Minen nichts mehr hergaben.

In Tombstone

Boardwalk zum O.K. Corral

Die „town too tough to die“ ging nur deshalb nicht unter, weil die Touristen das Überleben sicherte, nach dem die Silberadern, die Tombstone groß gemacht hatten, erschöpft waren. Im Wesentlichen besteht Tombstone aus der historischen, heute verkehrsbefreiten „Allen Street“ wo sich Saloons, Restaurants und Gift Shops aneinanderreihen sowie dem Bird Cage Theater im Orginalzustand der wilden Jahre. Und am O.K. Corral stehen die Helden von einst in Wachs in schussbereiter Position. Die Opfer der einst bleihaltigen Luft liegen eingangs der Stadt auf dem Boothill alle einträchtig nebeneinander unter der Erde.
Da sich an diesem schönen Vormittag nur wenige Besucher in Tombstone aufhielte, konnten wir die „Allen Street“ ausführlich erkunden und auch einige Einkäufe(T-Shirts, Marshal Stern usw.) ohne Eile tätigen. Anschließend besichtigten wir noch den verfallenen Orginalteil der Stadt und natürlich den Boothill - ohne dort zubleiben. Um wieder auf die Interstate #10 zugelangen, mussten wir die 38 km auf dem Highway #80 erneut, diesmal nach Norden, befahren.

Von Tombstone nach El Paso

Las Cruces

Weiter auf der I 10 nach Osten. WELCOME TO NEW MEXIKO – Land of Enchantment heißt es schließlich, aber von dessen Verzauberung war hier in dieser kargen Öde nichts zu verspüren. Im nahen Lordsburg machten wir dann Station. Neben der üblichen Besichtigung stand natürlich auch hier wieder der Besuch des Visitor Centers auf dem Programm, um die oben beschrieben Aufgaben zu erledigen. Östlich von Lordsburg und Deming rücken nun ganz allmählich die die Organ Pipe Mountains näher. Schließlich Las Cruces. Ein herrlicher Anblick auf die Stadt mit den dahinterliegenden Bergen bietet sich einem wenn man wie wir von Westen kommt. Durch Las Cruces fließt der Rio Grande, dessen Name mit dem Südwesten untrennbar verbunden ist. Allerdings wirkt er an dieser Stelle alles andere als „grande“. Er müsste eigentlich genauso wie der Colorado und der Red River hier im Süden bewässert werden. Von hier aus gings nach Süden, vorbei an zahlreichen Rinderstationen bis schließlich die Straße durch den Pass hinunter in die Stadt führt, die daher ihren Namen hat: El Paso.

El Paso

Blick auf El Paso

El Paso war in der Vergangenheit eine der bedeutendsten Grenzstädte zu Mexico, von den spanischen Conquestadores "Paso del Norte" genannt. Der Rio Grande ist bereits tausende von Kilometern durch den amerikanischen Kontinent unterwegs und wird hier zum Grenzfluss - oder vielleicht besser Grenzflüsschen, denn das meiste Wasser ist bereits von Bewässerungssystemen abgezweigt, zwischen Mexico und den USA. Zum Schutz vor unwillkommenen Grenzgängern wurde zusätzlich zum Fluss ein Kilometerlanger Maschendrahtzaun aufgebaut, genannt "Tortilla Vorhang". Auf den ersten Blick gefällt uns El Paso überhaupt nicht. Eine riesige und unübersichtliche Stadt. Auf den zweiten Blick wurde es bei uns auch nicht besser. Deshalb verbrachten wir auch nicht viel Zeit hier. Nach ein paar Einkäufen fuhren wir auf der I 10 weiter nach van Horn, wo wir auch übernachteten.

Von van Horn nach Lawton

Pferdehalspumpen so weit das Auge reicht

Heute gings endgültig zurück nach Lawton. Da wir noch ziemlich genau 515 Meilen abzuspulen hatten, standen wir wie üblich noch vor 6 Uhr auf. Nach dem Frühstück starten wir noch in der Morgendämmerung auf der I 10 und später auf der I 20 in Richtung Pecos, Texas. Hier beginnt das wohl größte Erdölfeld der USA. Auf über 200 Meilen eine Ölpumpe an der anderen. Eine troslose Landschaft die von der Ölförderung geprägt ist. Obwohl man hier in Texas auf der Interstate 80 Mph fahren darf, zog sich die Fahrt gefühlt ewig lange hin. Bei Abeline verließen wir die I 20 und fuhren nun nordwärts über Wichita Falls nach Lawton wo wir am späten Nachmittag eintrafen.